Einführung in Pseudomonas aeruginosa: Ein wasserassoziiertes fakultativ pathogenes Bakterium von klinischer Bedeutung

Bildquelle: National Institute of Allergy and Infectious Diseases auf Unsplash 

Pseudomonas aeruginosa ist ein ubiquitär vorkommendes, gram negatives, aerobes Bakterium, das in verschiedenen natürlichen Lebensräumen wie Boden und aquatischen Umgebungen vorkommt. Seine Fähigkeit, sich in feuchten Bedingungen besonders gut zu vermehren, sowie in nährstoffarmen und extremen Umgebungen zu überleben, erklärt seine weite Verbreitung in der Umwelt.

In klinischen Einrichtungen stellt Pseudomonas aeruginosa einen bedeutenden wasserassoziierten opportunistischen Krankheitserreger dar, insbesondere bei immungeschwächten Personen. Dieses fakultatives Pathogen ist häufig mit nosokomialen Infektionen verbunden, darunter insbesondere beatmungsassoziierte Pneumonien (VAP), Harnwegsinfektionen und Wundinfektionen. Personen mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD), Mukoviszidose, malignen Erkrankungen, Sepsis und Brandverletzungen sind besonders anfällig für die Kolonisation und Infektion mit Pseudomonas aeruginosa.

Eine besondere Eigenschaft von Pseudomonas aeruginosa ist seine Resistenz gegenüber Antibiotika sowie seine adaptiven Mechanismen, die eine rasche Resistenzentwicklung unter Selektionsdruck ermöglichen. Nosokomiale Ausbrüche wurden häufig mit kontaminierten Wassersystemen in medizinischen Einrichtungen in Zusammenhang gebracht, was die Bedeutung von Wasserhygiene in Infektionspräventionsstrategien unterstreicht.

Einer der Hauptmechanismen, durch den Pseudomonas aeruginosa überlebt, ist die Biofilmbildung, eine Eigenschaft, die es mit Legionella spp. teilt. Biofilme entstehen an jeder Kontaktfläche zwischen Wasser und festen Oberflächen, einschließlich medizinischer Geräte, Auslässen, Abflüssen, Siphons, Duschköpfen und anderen Bestandteilen von Wasserinstallationen. Biofilme bieten den im Wasser lebenden Mikroorganismen Schutz vor thermischen und chemischen Desinfektionsmaßnahmen. Folglich fungieren Oberflächen in Kontakt mit Wasser in medizinischen Einrichtungen oft als Reservoirs für Pseudomonas aeruginosa Kontaminationen und erhöhen somit das Risiko wasserassoziierter nosokomialer Infektionen (HAIs).

Strategien zur Risikominimierung:

– Umfassende Wassersicherheitspläne: Eine kontinuierliche Überwachung der Wassersysteme ist unerlässlich, um Kontaminationsrisiken zu erkennen und zu kontrollieren.

– Einführung von Wasserhygienekommissionen und Schulungen aller Beteiligten: Die Einrichtung spezieller Wasserhygienekommissionen und die kontinuierliche Schulung aller Beteiligten spielen eine entscheidende Rolle bei der Minimierung des Infektionsrisikos durch Pseudomonas aeruginosa.

Fazit: Das richtige Management der Wasserhygiene in Gesundheitseinrichtungen ist von entscheidender Bedeutung, um die Pseudomonas aeruginosa Kolonisations- und Infektionsraten zu verringern. Ein vielschichtiger Ansatz, der die regelmäßige Überwachung und die aktive Umsetzung von Wassersicherheitsplänen unter Leitung durch die Wasserhygienekommissionen umfasst, wird die Ansätze zur Infektionsprävention verstärken.

Literatur:

1. Garvey M. et al., Am J Infect Control, 46(4), 383-386, 2018

2. Cameron D. et al., Microbiology Spectrum, 10(6), 2022

3. Qin S. et al., Signal Transduct Target Ther 7, 199, 2022

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