Risikobewertung und -abschätzung bei coliformen Bakterien und Pseudomonas aeruginosa

Die Überwachung der Trinkwasserqualität gemäß der Trinkwasserverordnung (TrinkwV) ist eine zentrale Aufgabe der Gesundheitsämter. Dabei spielen coliforme Bakterien und Pseudomonas aeruginosa eine zunehmend wichtige Rolle bei der mikrobiologischen Beurteilung – insbesondere in prioritären Einrichtungen wie Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen oder Reha-Kliniken.

Workshop für Kolleg:innen aus den Gesundheitsämtern

Am 6. Mai 2025 durfte ich einen Fortbildungsworkshop für Mitarbeitende aus den Gesundheitsämtern durchführen. Der Schwerpunkt lag auf der aktuellen Risikobewertung und Risikoabschätzung bei coliformen Bakterien und Pseudomonas aeruginosa – zwei mikrobiologischen Parametern, die sowohl hygienisch als auch juristisch hohe Relevanz besitzen.

Coliforme Bakterien: Neue Empfehlungen & Bewertung

Die neuen Empfehlungen des Umweltbundesamtes (2025) sowie der DGKH (2024) konkretisieren das Vorgehen bei positiven Trinkwasserbefunden mit coliformen Bakterien. Besonders relevant für prioritäre Einrichtungen und immunsupprimierte Personen sind die fakultativ pathogenen Coliformen wie:

  • Klebsiella spp.
  • Enterobacter spp.
  • Citrobacter spp.
  • Serratia spp.

Der Grenzwert für coliforme Bakterien beträgt 0 KBE/100 ml. Gesundheitsämter sind hier gefordert, eine risikobasierte Bewertung vorzunehmen und gegebenenfalls geeignete Maßnahmen zur Gefahrenabwehr anzuordnen.

Pseudomonas aeruginosa: Aktuelle Handlungsempfehlungen

Für den Umgang mit Pseudomonas aeruginosa gelten folgende maßgebliche Grundlagen:

  • DGKH Empfehlung (2016)
  • UBA Empfehlung (2017)
  • DVGW Arbeitsblatt W551-4 (2024) 

Diese Regelwerke definieren klare Verfahren für Kontaminationsmanagement, Untersuchungsintervalle und Sofortmaßnahmen. In prioritären Einrichtungen nach § 23 IfSG sind mindestens jährliche Untersuchungen auf Pseudomonas aeruginosa empfohlen. Für andere Einrichtungen erfolgen Untersuchungen nach einer Risikobewertung durch das Gesundheitsamt. Die Durchführung einer Risikoabschätzung wird bei Kontaminationen mit Pseudomonas aeruginosa empfohlen.  Der technische Maßnahmenwert für Pseudomonas aeruginosa liegt bei < 1 KBE / 100 ml.

Sowohl bei positiven Coliformen- als auch Pseudomonas aeruginosa Befunden wird außerdem zur Erhöhung der Sensitivität ein Probevolumen von 1 Liter empfohlen. 

Eine der möglichen Sofortmaßnahmen ist die Installation endständiger Wassersterilfilter. Hier ist darauf zu achten, dass die genutzten Filter auf coliforme Bakterien bzw. Pseudomonas aeruginosa über ie angegebene Standzeit validiert sind. 

Unterstützung bei der Risikobewertung und -abschätzung 

Sie benötigen Unterstützung bei der Bewertung mikrobiologischer Trinkwasserbefunde? Oder wünschen Sie eine unabhängige Risikoabschätzung für coliforme Bakterien oder Pseudomonas aeruginosa in Ihrer Einrichtung?

Ich unterstütze Sie gerne persönlich und unabhängig – fachlich fundiert, praxisnah und mit Blick auf die rechtlichen Rahmenbedingungen.📩 Nehmen Sie Kontakt auf:
https://www.drvickykatsemi.com/contact/

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